Rifugio Croce di Campo

31. Mai 2014

Den dritten Tag unserer Ausfahrt nahmen wir nicht in voller Stärke in Angriff, da Tom, Ladi und Christoph den Tag zur Feier des (Toms) (Geburts)Tages im nahegelegenen Bikepark von Monte Tamaro verbringen wollten.

Wir anderen machten uns auf in Richtung Rifugio Croce di Campo. Die Richtung war die gleiche, die wir auch schon am Vortag eingeschlagen hatten, nur lag unser Ziel diesmal etwas weiter östlich. Die ersten 800 Höhenmeter waren nicht ganz so anstrengend wie das, was noch folgen sollte, folgten diese doch wieder der teilweise schon vom Vortag bekannten Bergstraße. Als in San Nazarro der letzte Anstieg zum Rifugio begann, wurde es unangenehm. Der Weg startete recht unscheinbar: es war immerhin noch geteert. Also kein Forstweg und auch keine Betonrampe. Trotzdem steil. Sehr steil sogar. Vermutlich war jeder froh um eine leichte Übersetzung und ich bin mir sicher, dass bis auf wenige Ausnahmen jeder seinen leichtesten Gang benutzt hat. Die Motivation erhielt zusätzlich noch dadurch einen Dämpfer, dass wir umso tiefer in eine Nebelschicht eintauchten, je weiter wir nach oben kamen. Das führte dazu, dass wir auch das Rifugio erst im letzten Moment erblickten. Nur die Schnelleren unter uns schafften es, noch vor dem Nebel das Schutzhaus zu erreichen. Dieser vermeintliche Vorteil erwies sich aber im Nachhinein als Trugschluss, denn der Empfang im Rifugio Croce del Campo war nämlich ziemlich frostig. Das lag einerseits am Wirt selber, der eine recht eigenwillige Persönlichkeit hatte und andererseits daran, dass die Temperaturen im Inneren nur marginal über den Außentemperaturen (8° Celsius) lagen Der mitten im Raum stehende Kachelofen gab leider kaum Hitze ab und zu allem Überfluss erschien dem Wirt die Temperaturn sowieso als zu hoch, denn er hatte in der Küche auch noch die Tür ins Freie ständig offen, was bei jedem Besuch derselben einen Schwall kühle Luft in den Gastraum kommen ließ.

Nachdem wir das Mittagessen verspeist und bezahlt hatten (wir hatten schon öfter besser gespeist), beschlossen wir, uns auf den Weg zu machen, in der Hoffnung, dass uns bei der Abfahrt endlich warm werden würde. Das Wetter hatte sich in der Zwischenzeit leider nicht gebessert und so machten wir uns unter den wachsamen Augen des Hüttenwirts und seines Hundes im Nebel auf die Suche nach dem Trail. Wenn der Weg auf der Karte nicht eingezeichnet gewesen wäre, dann hätten wir ihn wohl nie gefunden, denn einen Wegweiser suchten wir am Weganfang vergeblich. Und der Weg hatte es in sich: es lag aber weniger an seiner generellen Schwierigkeit, sondern hauptsächlich daran, dass er ziemlich genau der Falllinie folgte und dementsprechend steil war. Schon nach wenigen Minuten musste ein erster Zwischenstopp eingelegt werden, damit die inzwischen wieder überflüssig gewordene Kleidung wieder in den Rucksack gepackt werden konnte.

Nach einem kurzen Intermezzo auf von uns für die Abfahrt in der Regel gemiedenen öffentlichen Straße bogen wir in Sora wieder in einen Forstweg ein. Hier waren unsere Bikes zumindest wieder halbwegs in ihrem Element. Unsere Hoffnung, dass sich der Weg irgendwann vielleicht doch noch in einen Single-Trail verengen würde, erfüllte sich leider nicht (auf der Karte konnte man das nicht so genau erkennen), die Abfahrt, wenn auch technisch wenig herausfordern, machte uns aber trotzdem Spaß und wir konnten den Tag mit einem Lächeln im Gesicht und einem Radler in der Hand am Luganosee ausklingen lassen.

Tourdaten:

Höhendifferenz: 1650hm
reine Fahrzeit: 4h 40min
Strecke: 36km