Herbstausfahrt 2013, Tag 1: Belvedere aperto

20. September 2013

Um das Ziel unserer Herbstausfahrt (das Hotel La Montanina in Caprile) möglichst frühzeitig und ohne große Verzögerungen durch den morgendlichen Verkehr zu erreichen, wurde die Abfahrt in Innsbruck auf 6:00 Uhr festgelegt. Also trafen wir uns zu dieser Zeit am Hafen, beluden die Autos und machten uns dann auf den Weg über den Brenner. Nachdem wir auch das Gadertal und den Campolongo-Pass hinter uns gelassen hatten, erreichten wir ohne Probleme unser Ziel. Dort gab es dann zur Stärkung erst mal gemütlich einen Cappuccino, denn schließlich wartete noch eine Tour auf uns.

Nach dem Entladen der Räder stellten wir fest, dass beim Rad von Susi noch ein kurzer Service vonnöten war: ihre Bremsbeläge waren komplett (!) abgefahren. Aber es waren genügend Profis da und schon nach kurzer Zeit war auch dieses Bike fahrbereit. Nach einem kurzen Einfahren in der Ebene bogen wir von der Hauptstraße ab und aus war es mit dem gemütlichen Dahinrollen: Eine Steigung von etwa 14% empfing uns und all jene, die aufgrund der recht frischen Temperaturen mit wärmender Kleidung gestartet waren, legten nun einen kurzen Zwischenstopp ein, um auf kurz-kurz zu wechseln. Der weitere Weg war dann etwas abenteuerlicher als geplant: aus der asphaltierten Straße wurde bald ein Forstweg (das war zu erwarten gewesen) und diese wiederum wurde zu einem schmalen Pfad. Da sich dieser aber nicht entlang der Höhenlinien orientierte sondern diese fast rechtwinklig kreuzte, mussten die Räder geschultert werden (das hatten wir nicht ganz so erwartet). Zu unserer Überraschung endete diese Tragepassage dann plötzlich auf einem recht neu ausschauenden Forstweg, der auch auf keiner unserer Karten vermerkt war, der dann aber bald wieder in einen Trail überging. Als uns dieser Weg gegen 13 Uhr auf eine Skipiste brachte, befand Stef, dass es inzwischen höchste Zeit für eine Mittagspause war. Niemand widersprach, also machten wir es uns gemütlich und stärkten uns für die restlichen ungefähr 300 Höhenmeter, die noch vor uns waren, bis wir endlich unseren höchsten Punkt, das Rifugio Belvedere erreicht haben würden.

Nach einer Stärkung und einem kurzen Nickerchen führte uns unsere Route weiter über die Skipiste wieder hin zu einem Forstweg, der uns dann zum Rifugio Belvedere bringen sollte. Kurzzeitig machten wir uns auch noch Hoffnung, dass diese Schutzhütte auch Ende September noch nicht nur am Wochenende geöffnet sei: der Wegweiser lautete „Belvedere aperto“. Auch wenn wir erst vor kurzem Mittagspause gehalten hatten, konnte jeder dem Gedanken an ein üppiges Mittagsmahl was abgewinnen. Aber allein die Tatsache, dass nicht nur der Name der Schutzhütte, sondern, auch „aperto“ direkt ins Holz geritzt war, sorgte dafür, dass unsere Hoffnungen nicht allzu groß waren. Nicht wirklich überraschend erwartete uns dann ein geschlossenes Rifugio, das aber dafür mit viel Sonne und einem herrlichen Rundumblick punkten konnte. Man konnte sowohl den Lago di Alleghe als auch den von uns vor vielen Jahren umrundeten Pelmo erkennen. Da es die Zeit zuließ, machten wir hier eine zweite Mittagpause, bevor wir uns daran machten, die schwer erkämpften (weil recht unrythmisch zu fahrenden) Höhenmeter wieder zu vernichten.

Die Abfahrt begann dann mit einem leichten, dafür aber umso flowigeren Trail, der schön in die Almwiesenlandschaft gelegt worden war. Trotzdem musste man konzentriert fahren, da der Trail ab und zu überraschend schwer und steil wurde. Das stellte vor allem Christof vor eine besondere Herausforderung, verweigerte doch seine Hinterradbremse anfangs den Dienst (später, und für den Rest der Ausfahrt funktionierte sie dann aber wieder einwandfrei). Ohne größere Probleme erreichten wir dann aber auf angenehm zu fahrenden Trails wieder unseren Ausgangspunkt Caprile.