Herbstausfahrt 2013, Tag 2: Bindelweg

21. September 2013

Über Nacht waren noch ein paar Nachzügler zu uns gestoßen und in fast voller Besetzung (Tom und Martin erkundeten die Gegend auf eigene Faust) machten wir uns am zweiten Tag unserer Ausfahrt auf in Richtung des Pordoijochs, von welchem aus wir den Bindelweg befahren wollten. Bevor es jedoch so weit war, galt es knapp 24km und 1200 Höhenmeter auf geteerten, und damit von Autos (viel)befahrenen Wegen zurückzulegen. Nach wenigen Kilometern bot sich uns die Gelegenheit, von der Hauptstraße auf eine wenig bis kaum befahrene Nebenstraße auszuweichen (mit dem positiven Nebeneffekt, dass wir die zu fahrende Strecke etwas abkürzen konnten). Am Anfang des Weges fand sich zwar ein Schild, das uns auf Holzarbeiten entlang des Weges hinwies, aber davon ließen wir uns nicht irritieren. An einem Samstagmorgen würden uns wohl keine großen Arbeiten erwarten, oder?

Doch weit gefehlt. Nach wenigen Minuten mussten wir feststellen, dass die Italiener (oder zumindest manche davon) auch am Wochenende fleißig sind. Traktoren und LKW’s blockierten den Weg komplett. Kurzfristig befürchteten wir, unser nächstes Ziel (Arabba) doch auf dem längeren Weg anzuvisieren, aber dann wurden wir zum Glück an den schweren Geräten vorbei gewunken und konnten unseren Weg ungestört fortsetzen.  Nachdem wir uns in Arabba kurz gesammelt hatten, ging es daran, die letzten 9 km und 600hm bis zum Pordoijoch hinter uns zu bringen. Dabei zog sich das Feld dann ziemlich in die Länge, aber das Wetter war gut, die Aussicht herrlich, also genossen die Schnelleren einfach die Wartezeit (manche sogar mit einem Kaffee).

Aber mit dem Pordoijoch war der höchste Punkt unserer Ausfahrt noch gar nicht erreicht. Der wirkliche steile Anstieg sollte erst noch kommen: Innerhalb kürzester Strecke mussten weitere 200 Höhenmeter erklommen werden, dann erst konnten wir in den Bindelweg einbiegen und es ging es in leichtem Auf und Ab (eher ersteres) in Richtung Rifugio Viel dal Pan. Dabei boten sich immer wieder herrliche Blicke auf die Marmolada und auch den Fedajasee, die die ganzen Mühen des Aufstiegs vergessen machten. Das Rifugio nutzten wir auch gleichzeitig für die eigentlich schon längst fällige Mittagspause. Außerdem hatte Rolands Rad einen Service nötig, da plötzlich (zum Glück erst kurz vor der Hütte) sein Antrieb komplett ausfiel. Der Versuch, die Kassette mittels Kabelbindern am Hinterrad zu fixieren (und so aus dem MTB ein Fixie zu machen, mit dem er zumindest provisorisch weiterfahren konnte) erwies sich leider als ungeeignet, da die Kabelbinder nach wenigen Metern schon abfielen. Daher blieb Roland nichts anderes übrig, als sich vom Rest der Truppe zu verabschieden und dem Weg in Richtung Fedajasee zu folgen. Zu seinem Glück sollte es aber bis fast direkt zum Hotel bergab gehen, d.h. lange Schiebepassagen blieben ihm erspart.

 Wir restlichen Gradwanderer befuhren nach dem Bindelweg dann auch noch den recht flowigen Sentiero Geologico. Nach erreichen des Passo Padon folgten wir flüssig dahinkurvend der Via Alta delle Crespe. Als diese dann in einen Forstweg überging folgten wir diesem bis zum Rifugio Migon, dann wechselten wir wieder zu einem Trail, der uns mit ein paar Kurven aber ohne größere Schwierigkeiten bis fast zurück zu unserem Ziel (Caprile) brachte.

Tourdaten:

Höhendifferenz: 1850hm
reine Fahrzeit: 4h 30min
Strecke: 47,5km