Herbstausfahrt 2013, Tag 3: Rifugio Averau

22. September 2013

Der dritte und letzte Tag unserer Ausfahrt war der erste, an dem wir (zumindest zeitweise) in voller Stärke unterwegs waren.
Schon bei der Auswahl der Tour war uns klar gewesen, dass es an diesem Tag nach Erreichen vom Rifugio Averau (dem höchsten Punkt unserer Tour) fast nur noch bergab gehen würde. Ein Blick auf die Karte am Vorabend der Tour bestätige dies und zeigte zudem, dass es auch für die shuttlewilligen (bzw. antriebslosen) unter uns eine Möglichkeit gab, das Schutzhaus ohne allzu großen Aufwand zu erreichen.

So machten sich am nächsten Morgen 2 Gruppen auf den Weg: 3 Biker (Thomas, Martin und Roland) machten sich in einem VW-Bus auf in Richtung Passo Giao. Von hier sollte laut Karte ein Wanderweg mehr oder weniger entlang einer Höhenlinie bis etwa 200 Höhenmeter unter das Rifugio führen. Im Nachhinein sollte sich jedoch herausstellen, dass der Weg zum Teil sehr verblockt und nur sehr schwer befahrbar war.

Der restliche, harte Kern quälte sich über die Bergstraße in die Höhe. Nach knapp 1000 Höhenmetern erreichten wir das Rifugio Fedare, wo die Gruppe zusammenwartete. Hier bogen wir in einen Forstweg ein, der uns bis zum Rifugio Averau bringen sollte. Schon nach der ersten Kurve bekamen wir einen Vorgeschmack auf das, was uns die nächsten 400 Höhenmeter erwarten würde: Am Anfang und Ende entlang einer Skipiste, teilweise unterhalb der Lifttrasse ging es steil nach oben. Schon bald mussten die ersten aus dem Sattel und über kurz oder lang wurde jeder von uns vom Rad gezwungen. Doch nicht nur die Steigung brachte uns ins Schwitzen: ganz in der Nähe des Weges hatten ein paar Jäger beschlossen, ein sonntägliches Zielschießen zu veranstalten. Leider konnten wir zwar die Schützen, nicht aber deren Ziele ausmachen, und so hofften wir mit jedem Schuss, dass nicht wir als bewegliche Zielscheiben auserkoren worden waren.

Am Rifugio Averau gab es dann die wohlverdiente Mittagspause, denn wir wollten die Abfahrt gestärkt angehen. Da jedoch für manche die Mittagspause zu lang oder die Anstrengung bisher zu wenig gewesen war, machten sich einige noch auf den Weg zum nahegelegenen Gipfel (entweder zu Fuß oder aber auch mittels Bike). Der Rest genoss an einem Felsblock hinter der Hütte die Nachmittagssonne.

Nach einer gemütlichen Rast und einer kurzen Fotosession wurden Schützer und Helme übergezogen und wir alle wechselten in den Downhillmodus. Anfangs ging es steil über die Skipiste hinab, aber schon bald begann der Trail, der uns ohne allzu große Schwierigkeiten, aber trotzdem interessant und in herrlicher Landschaft wieder in Richtung Tal bringen würde. Die wenigen Gegenanstiege, die uns noch erwarteten, konnten fast alle (mit einer Ausnahme) so gut wie ohne Anstrengung und Treten überwunden werden. Während dieser Ausfahrt kam Walter auch kurz in den Genuss eines modernen Downhillbikes, den Tom ermöglichte ihm den Tausch. Und so ging es für ihn in ruhiger Downhillgeometrie mit viel Federweg vorne und hinten bergab, während sich Tom mit wenig Federweg vorne, keinem hinten, dafür aber Felgenbremsen ein „oldschool“-Feeling gönnte. Walters Fazit: „Mit so einem Bike ist ein solcher Trail langweilig.“ 😉

Fast ausschließlich auf Trails gelangten wir so vom Rifugio Averau bis hinunter zu unserer Unterkunft und beendeten so 3 herrliche Tage am Mountainbike.

Danke für’s Organisieren, Susi!

Tourdaten:

Höhendifferenz: 1600hm
reine Fahrzeit: 3h 00min
Strecke: 32,5km