Nach dem Meeting am Vorabend der Abfahrt im Bugatti, bei dem sämtliche Fahrgemeinschaften und Abfahrtszeiten bzw. Essenswünsche fein säuberlich auf dem i-Pad dokumentiert wurden, konnte es nun also losgehen in Richtung Lago di Corlo, dem Ausgangspunkt für die Frühlingsausfahrt 2011.

Mittwochabend trafen wir – nach überraschend kurzer Fahrzeit – in Rocca ein, wo wir sogleich den Hausherrn des Hotels Parigi auf die Probe stellten, indem wir eine „Tafel“ für 13 (!) Leute im Gastraum aufstellen wollten. Nach gelungenem Abendessen und einigen Gläsern Vino ging es dann in die Zimmer, wo wir uns nach der intensiven Beschäftigung mit den elektronischen Fensterhebern und mit der Hoffnung auf gutes Wetter schlafen legten.

Tour 1: Finestron

Am Donnerstag starteten wir (Susi, Mampf, Thompson, Christoph, Christof, Christoph, Martin, Tom, Matthias, Ladi, Stefan, Roland und Philipp) nach einem Frühstück, welches sich ganz nah an der Diät- und Trennkostküche orientierte, endlich unsere erste Tour in Richtung Finestron. Nach anfänglichen kurzen Intermezzi zwecks der Abgleichung von GPS-Tracks mit Landkarten verlief die erste Auffahrt in Richtung Col Cuccheto nach Finestron ohne Probleme. Dann galt es, den ersten Trail zu befahren (Weg Nr. 40), der aufgrund einiger Flowkiller, die sich aufgrund der Nässe noch gemeiner präsentierten, gar nicht so einfach war. Schließlich gelangten wir zum Rifugio Alpe Madre Di Muffatto Russella, wo wir 10, 11, 12 oder doch 13 Portionen Nudeln verschlangen, den gesamten Vorrat an Lemon-Soda aufbrauchten und dank einer Aufschrift auf dem Handtuchspender im WC zur Erkenntnis kamen: Papier trocknet Hände!?

 

Naja, gestärkt und topmotiviert nahmen wir den Trail nach Valstagna in Angriff, der laut Anwohner-Informationen „piu tecnico“ war. Stimmt. Und dazu noch genial angelegt und sensationell zu befahren! Nach einer Zusatzrunde einer Gruppe rund um Mampf (Thompson, Christoph, Christof, Matthias, Martin, Ladi) mit ca. 500hm und einer ruppigen Trailabfahrt fanden schließlich alle wieder zurück nach Rocca.

 

Hm: 1730 (+500); 58km; reine Fahrzeit ca. 4,5h

Am Abend gings dann zum Abendessen in die Pizzeria Miralago.

 

Tour 2: Monte Grappa

Nach zunächst gleicher Auffahrt wie bei Tour 1 zweigten wir sodann in Richtung Südosten bzw. in Richtung Monte Grappa ab. Leider begann es pünktlich mit Eintreffen am Rifugio Bassano zu regnen. Und leider begann es so intensiv zu regnen, dass wir von der Idee von einem Befahren des anscheinend legendären Sentiero 153 hinunter nach Bassano verabschieden mussten. Wenigstens wurden wir aber nach einigen Kilometern Asphaltabfahrt im Regen belohnt mit einem 1000hm-Trail zurück nach Rocca.

 

Hm: 1850; 50km; reine Fahrzeit ca. 4h

Auch am zweiten Abend wieder Abendessen in der Pizzeria Miralago, dieses Mal mit Kulisse eines ergiebigen Sommergewitters.

 

Tour 3: Monte Lisser

Mittlerweile waren wir die Gepflogenheiten unseres Gastgebers Alberto, Pepe, Paolo oder Luigi (wie auch immer) gewohnt und standen bis pünktlich 8 Uhr vor verschlossenen Türen des Frühstücksraumes, um sofort nach dessen Öffnung eine Invasion des Frühstücksbuffets zu starten, welche sich jedoch abermals als kurze Angelegenheit herausstellte. Danach gings los in Richtung Monte Lisser. Gleich beim ersten Anstieg nach Enego duellierten sich einige von uns mit materialtechnisch weit überlegenen, physisch und vor allem psychisch jedoch weit unterlegenen italienischen Rennradfahrern der unterschiedlichsten Altersklassen. Nach kurzer Pause beim Dorfbrunnen in Enego gings dann weiter auf steilen Strassen – teils per pedales, teils per pedes – zum beeindruckenden Forte Lisser. An diesem Tag wurde der Reifenpannenrekord für die diesjährige Ausfahrt aufgestellt, wobei nur wenige Reifen verschont blieben. Zuerst führte die Abfahrt über herrliche Almwiesen, anschließend über einen Wanderweg nach Enego. Danach gings ganz hinunter ins Tal über einen Fuß-/Fuhrweg, welcher ein Beweis für die beeindruckende Straßenbaukunst der Italiener ist.

Anschließend zurück nach Rocca, Fahrrad putzen, 9%iges Bier trinken, schwimmen und Abendessen bei Signore Parigi.

Hm: 1810; 52,5km; reine Fahrzeit 4h10min

 

Tour 4: Monte Cismon

Zum Glück hat es sich das „Italientief“ kurz vor 10 Uhr morgens doch noch anders überlegt und ist einigen blauen Flecken am Himmel gewichen, die sich als regionales „Lago-di-Corlo-Hoch“ herauskristallisiert haben. Und so ging es doch noch auf zu einer vierten Tour in Richtung Monte Cismon über einen traumhaften, stellenweise sehr steilen, grob geschotterten Fahrweg ca. 1000hm in die Höhe. Abwärts führte uns der Sentiero 7 über einen sehr lohnenden Trail mit einigen schwierigen Stellen direkt zum Lago di Corlo.

Hm: 980; 19,5km; reine Fahrzeit 2h15min

Abschließend ein herzliches Dankeschön für die Planung, Organisation und Führung der Frühlingsausfahrt an Susi und Mampf! Es waren vier unvergessliche Tage in einem Gebiet, welches vom Bike-Massentourismus bis jetzt noch nicht entdeckt worden zu sein scheint.